- Korallentiere
- Korạllentiere,Korạllen, Blumentiere, Anthozoa, Anthozoen, formenreiche Gruppe meeresbewohnender Nesseltiere von bis zu 1,5 m Durchmesser; über 4 800 Arten, davon 20 an der deutschen Küste. Die meist festsitzenden Polypen (eine Medusengeneration fehlt) leben einzeln oder bilden Tierstöcke (Korallenstöcke). Der Mund der zylinderförmigen Tiere ist von zahlreichen hohlen Tentakeln umgeben, deren Nesselkapseln dem Beuteerwerb dienen. Ein Schlundrohr ist tief in den Magenraum (Gastralraum) eingesenkt, der von mindestens vier bis über 100 Scheidewänden (Septen) kulissenartig in Magentaschen (Gastralkammern) unterteilt wird. Die Septen enthalten Verdauungsdrüsen, Nesselfäden (Akontien), die zur Verteidigung aus der Mundöffnung herausgeschleudert werden können, und Geschlechtszellen. Die getrenntgeschlechtigen Korallenpolypen entwickeln sich aus einer frei schwimmenden, bewimperten Larve. In den theoretisch unsterblichen Korallenstöcken entstehen die Einzeltiere ungeschlechtlich durch Knospung und bleiben durch ein System von Ernährungsröhren in Verbindung. Zahlreiche Korallentiere scheiden ein chitinartiges, hornartiges oder kalkiges Außenskelett aus, das riff- (Korallenbauten) und gebirgsbildend sein kann.Man unterscheidet Sechsstrahlige Korallen (Hexacorallia), mit den Seerosen, Steinkorallen, Krustenanemonen, Dörnchenkorallen und Zylinderrosen, und Achtstrahlige Korallen (Octocorallia), mit den Rinden- oder Hornkorallen, den Lederkorallen, den Seefedern und den Blauen Korallen. - Neben den rezenten Korallentieren sind etwa 5 000 fossile Arten bekannt, z. B. die Bödenkorallen oder die Runzelkorallen.
Universal-Lexikon. 2012.